Das Bundesinstitut für Bau-, Stadt und Raumforschung hat aktuell über Trends und erwartete Entwicklungen im Wohnungs- und Immobilienmarkt Deutschland berichtet und dabei festgestellt, dass die die Entwicklung von Wohnungsangebot- und nachfrage, von Mieten, Preisen, Transaktionen und Leerständen regional außerordenlich differenziert verläuft, so dass „generalisierende“ Aussagen über den „Deutschen Immobilienmarkt“ wenig sinnvoll scheinen, jedenfalls soweit die Ermittlung von Immobilienwerten betroffen ist.
Das bedeutet für den Immobiliensachverständigen, dass er ohne intensive Kenntnis des lokalen Marktgeschehens keine marktkonformen Verkehrswerte ermitteln kann. Zur Ermittlung markkonformer Immobilienwerte bedarfs es mehr als des Rückgriffs auf die Daten und Kaufpreise des örtlichen Gutachterausschusses, zumal viele Gutachterausschüsse ihrer gesetzlichen Aufgabe zur Schaffung von Immobilienmarkttransparenz nur unzureichend nachkommen. Erforderlich ist Verwurzelung des Immobiliensachverständigen im lokalen Markt, die ständige Beobachtung des lokalen Marktgeschehens und der beteiligten Akteure. Es ist fraglich ob die „fahrenden Sachverständigen“ die heute in Berlin, morgen in Bottrop und übermorgen in Sansibar bewerten tatsächlich die lokalen/regionalen Verhältnisse bei ihrer Marktwertermittlung angemessen berücksichtigen können.