Das KaDeWe soll verkauft werden

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Das Interesse internationaler Finanzinvestoren an Berliner Top-Immobilien ist ungebrochen. Während vor wenigen Wochen der norwegischen Öl-Fonds und der Versicherer Axa das Neue Kranzler Eck am Kurfürstendamm für rund 400 Millionen Euro kauften, stehen nun weitere Großtransaktionen an. Heißer Kandidat für einen Verkauf ist nach Einschätzung des Maklerhauses CBRE das KaDeWe. Bis Ende des Jahres, so die Experten am Montag, könnte das Investmentvolumen am Berliner Investmentmarkt noch auf bis zu 2,4 Milliarden Euro steigen. „In den ersten drei Quartalen dieses Jahres wurden in Berlin bereits Immobilien aller Art in Höhe von 1,8 Milliarden Euro verkauft“, so Fabian Hüther vom internationalen Immobiliendienstleister CB Richard Ellis (CBRE). Bis auf Multiplex-Kinos habe man so gut wie jede Immobilienart verkaufen können.

Neben dem Kranzlereck mit seinen Büro- und Geschäftsflächen wurden in diesem Jahr auch die Galeries Lafayette an der Friedrichstraße für einen dreistelligen Millionenbetrag verkauft. Eine luxemburgische Fondsgesellschaft hatte das Kaufhaus an eine Tochtergesellschaft der Allianz veräußert. Dem Vernehmen nach soll das Haus für 125 Millionen Euro den Besitzer gewechselt haben. Angesichts der einmalig günstigen Finanzierungsmöglichkeiten – noch nie war Geld so billig zu leihen wie aktuell – rechnet Hüther in diesem Jahr mit weiteren aufsehenerregenden Abschlüssen. Mit Spannung blicke die gesamte Branche deshalb auf das Berliner Luxus-Kaufhaus KaDeWe.

Das größte Warenhaus Kontinentaleuropas mit mehr als 60.000 Quadratmeter Einzelhandelsflächen werde aktuell für rund 500 Millionen Euro angeboten, heißt es bei gut informierten Marktteilnehmern. Ob es tatsächlich gelingt, die zum Highstreet-Konsortium gehörende Immobilie noch in diesem Jahr zu verkaufen, ist allerdings noch offen.

Tatsache ist aber, dass Handlungsbedarf besteht: Ende dieses Jahres läuft der Mietnachlass aus, den Karstadt-Chef Nicolas Berggruen als Betreiber des Hauses mit Highstreet ausgehandelt hat. Berggruen hatte die Karstadt Warenhaus GmbH im September 2010 übernommen. Nachdem er im Oktober Stellenstreichungen verkündet hatte, dementierte Berggruen zugleich Gerüchte, er wolle sich insbesondere von den Premiumkaufhäusern des Konzerns in Berlin und München trennen. Solche Spekulationen seien „völlig falsch“, hatte Berggruen damals versichert. Auch für die Sporthäuser gebe es keine Verkaufspläne. Karstadt werde bis 2015 eine Milliarde Euro in die Modernisierung investiert haben.

Nach Einschätzung des Investment-Experten Fabian Hüther werden Investmentfonds, Versicherungen und Pensionskassen aus dem In- und Ausland wie im Vorjahr für mehr Nachfrage auch nach Gewerbeimmobilien sorgen: „Deutschland und besonders Berlin gelten international auch weiterhin als sichere Markt.“ Mehr als 80 Prozent der Käufer kämen inzwischen aus dem Inland. Stark vertreten seien zudem Käufer aus Großbritannien, den USA und der Schweiz.

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